„Das erfährt man so einmal im Leben oder so.”

Phong, 17 Jahre alt, Berlin, November 2020

Phong wurde vor einem Jahr von seinen Eltern aus Vietnam nach Deutschland gebracht, um ihm Chancen auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Er lebte bei seiner Tante, wurde dann aber in einer stationären Kriseneinrichtung aufgenommen, da es viele Konflikte gab.

Der Lockdown wirkte sich folgendermaßen auf sein Leben aus: “Also meine Tante und mein Onkel haben mir nicht erlaubt, zu meinen Freunden zu gehen. Also sehr verständlich, ist auch Corona Lockdown. Damals durfte man noch nicht so außerhalb treffen und so. Wenn jetzt schon Lockdown ist und ich muss zur Schule gehen – die dauert so 1 Stunde 30 Minuten – dann gehe ich direkt nach Hause, weil nirgendwo in Berlin ist offen. Das Schade an Corona ist halt meine Abschlussparty und so weiter, wird alles abgesagt. Und ja, das erfährt man so ein Mal im Leben oder so. Es gibt natürlich auch Vorteile und Nachteile, dass ich kein MSA schriftlich schreiben muss, aber dann haben wir auch keine Abschlussparty. Und wenn wir die Zeugnisse abholen, dann müssen alle so 1,5 Meter Abstand halten. Das ist schon komisch, wenn alle nochmal sehen, die wollten natürlich auch so Hand geben, bisschen quatschen und so, und dann wir müssen so in der Schule Maske tragen. Wir verstehen uns manchmal einfach gar nicht wegen Maske.”

Phong vermisst besonders, etwas mit seinen Freunden zu unternehmen. Früher gingen sie gern bowlen, Lasertag spielen oder shoppen.